Schon zur Römerzeit wurde bekanntermaßen in der Eifel Schiefer gebrochen, und Anfang 1800, zu Napoleons Zeiten, schrieb ein Bergwerksingenieur namens Timolcon in einer „Statistischen Beschreibung der mineralischen Reichtümer des Departements Rhein und Mosel“ nieder, es hätte schon vor hundert Jahren, also um 1700, in der Eifel den Schieferbergbau gegeben. Die Produkte mußten in jener Zeit mühselig mit Pferdewagen zur Verladung an den Rhein gebracht werden. Der Absatz florierte besser, als von 1880 an die Eisenbahnstrecke Andernach-Mayen fertiggestellt war und damit auch die hiesigen Schiefergruben günstigere Verladeanschlüsse erhielten.
Die beiden Schieferabbaugebiete „Bausberg I“ und „Bausberg II“ in Kehrig waren bis Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Das Auf und Ab der Arbeit war sehr wechselhaft, besonders durch ungünstige Verkehrsverhältnisse waren das 18. und 19. Jahrhundert schlechte Jahre für die Schieferproduktion in der Vordereifel. Dies geht aus einer Facharbeit des Kehrigers Alexander Hilgert hervor, die 1996 zum Thema „Die wirtschaftliche Bedeutung des Schieferbergbaus für die Region Mayen in ihrer Entwicklung“ veröffentlicht wurde. Dem zu entnehmen ist auch, dass es Mitte und Ende des 19. Jh. bis Anfang des 20. Jh. eine Blütezeit gab, was die Förderung betraf. Zu jener Zeit wurde vom Tagebau zum Untertagebau übergegangen, u.a. mit Dampfmaschineneinsatz. Obwohl auch die Kehriger Grube „Bausberg I“ bereits 1882 zur Tiefbaugrube ausgebaut war, konnte sie zunächst nicht an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnen. Erst 1895 erfolgte hier eine Erweiterung, da ab dann im nahegelegenen Kaisersesch ein Bahnhof vorhanden war. Die Zahl der Beschäftigten stieg innerhalb von 2 Jahren auf das Doppelte, innerhalb von 5 Jahren sogar um fast das Vierfache (1899: 150 Arbeiter). Die Schiefergruben bei Kehrig stellten zu diesem Zeitpunkt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in den umliegenden Gemeinden dar. Die Grubenarbeiter kamen dabei vorwiegend aus den Gemeinden Kehrig und Düngenheim. Um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts waren weit über 100 Familien von den Schiefergruben Bausberg abhängig.
In den Nachkriegsjahren des 2. Weltkrieges, etwa ab Mitte des 20. Jh., erhielt der Schieferbergbau in der Region wieder größere Bedeutung, denn das kriegszerstörte Deutschland benötigte auch Dachschiefer zum Wiederaufbau der Städte. Jedoch ging es wenig später mit dem Schieferabbau in der Eifel bergab, so dass 1958 die Grube „Bausberg I“ und schließlich auch 1975 die Grube „Bausberg II“ geschlossen wurden. (Quelle: Ortschronik Kehrig)